In Japan gelten deutsche Autos als wuchtige Luxuskarossen, wer dort ein wendiges Alltagsauto möchte, greift lieber zu asiatischen Modellen. Auf der Motorshow in Tokio versuchen Volkswagen und Audi diesem Image entgegenzuwirken - mit wegweisenden Kleinwagen.
Es scheint, als stecke ihnen die erst vor vier Wochen beendete Internationale Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt noch in den Knochen. Und so zeigen Mercedes und Porsche lediglich ein Destillat dessen, was die Messebauer am Main gerade eingepackt haben. Porsche zeigt also das Modell GT2 und den Cayenne GTS, und Mercedes hat die in Frankfurt riesig inszenierte Road to the Future zu einem Sträßchen verkürzt, auf dem neben dem Forschungsauto F700 und einigen Hybridmodellen auch der ersten Diesel-Pkw steht, der die strengen japanischen Grenzwerte erfüllt.
BMW hat zwar auf dem Weg von Frankfurt nach Tokio noch einen kurzen Zwischenstopp in der Zentrale München eingelegt und dort als kleine Weltpremiere die Limousine des M3 sowie ein mit Rallyestreifen und engeren Sitzen zum Sportler geschminktes 1er-Coupé eingeladen, doch so richtig prickelnd war auch das Programm der Bayern am ersten Pressetag der Messe in Fernost nicht.
Aus europäischer Perspektive glich deshalb der Auftakt in Tokio einer Hausmesse des VW-Konzerns, dessen Führungsriege im großen Tross durch die Hallen schlenderte. Allerdings blieben Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch und seinem Konzernchef Martin Winterkorn nicht so viel Zeit, wie sie vor manch' verrückter japanischer Studie wohl gerne verbracht hätten. Schließlich waren unter Wolfsburger Regie allein vier Pressekonferenzen anberaumt, mit denen die Niedersachsen und ihre Töchter zumindest einen kleinen Auswärtssieg erringen konnten.
Die Wolfsburger protzten erst einmal mit Zahlen
Zugleich präsentierte die Wolfsburger Führungsspitze imposante Zahlen. Noch vor den ersten Autos enthüllte VW-Chef Winterkorn die aktuelle Bilanz und stellte ein neues Rekordjahr in Aussicht: Insgesamt werde der Konzern weltweit rund 7,6 Millionen Autos verkaufen und um acht Prozent wachsen, und die Marke Volkswagen selbst komme bis Ende Dezember auf voraussichtlich bislang unerreichte 3,5 Millionen Zulassungen. Für weiteres Wachstum fahren die Niedersachsen einen verschärften Schrumpfkurs - zumindest bei den Modellen. Denn große Hoffnungen ruhen sowohl bei Audi als auch bei VW auf zwei kleinen Autos, die in Tokio einen weiteren Schritt vom Wunsch zur Wirklichkeit geschafft haben.
Dass bei Audi alles Augenmerk dem Vorboten für einen künftigen A1 namens Metroproject Quattro gelten würde, war nach den vorzeitig durchgesickerten Fotos der Kleinwagenstudie kein Wunder mehr. Doch dass der sportliche Zweitürer, der es binnen zwei Jahren mit dem Mini von BMW aufnehmen soll, auch in natura so gut und wohlproportioniert aussieht wie auf den Fotos, war nicht unbedingt zu erwarten. Das Auto wirkt nahezu serienreif - einmal abgesehen vom Elektromotor unter einem blau ausgeleuchteten Glasboden im Kofferraum, der irgendwann später einmal die Hinterräder antreiben soll.
Die neue VW-Kleinwagenfamilie wächst
Nicht ganz so nah im Hier und Heute - und trotzdem schon ziemlich konkret - ist die Studie auf dem VW-Stand. Dort haben Martin Winterkorn und sein Chefdesigner Walter de Silva das Tuch von einer zweiten Spielart des Minimobils Up! gezogen und dem Frankfurter Showstar einen großen Bruder zur Seit gestellt: Während das erste Modell im Geist des VW Käfers geformt wurde, stand beim neuen Kleinwagen eher der VW Bus Pate. Denn um gut 20 Zentimeter auf 3,68 Meter gestreckt ist aus dem knuffigen Zweitürer ein kantiger Micro-Van geworden, der den viel versprechenden Namen Space Up! trägt.
Eingelöst wird das Raumversprechen mit einem ebenfalls gestreckten Radstand von nun 2,56 Metern, fünf Zentimetern mehr Dachhöhe, dem variablen Innenleben und einer neuen Zugangsordnung. Für die Passagiere gibt es zwei gegenläufig angeschlagene Türen, bei denen keine B-Säule den Weg nach innen behindert. Und die Koffer lädt man, wie bei einem Lieferwagen, durch zwei kleine Glasflügeltüren am Heck, die aufschwingen wie Fensterläden und in engen Parklücken wenig Platz brauchen. Dabei fasst das Gepäckabteil je nach Bestuhlung zwischen 220 und 1005 Liter. Und weil der Motor im Heck sitzt, kann man ein, zwei Reisetaschen auch unter der vorderen Klappe verstauen. Mit Up! und Space Up! ist die von Winterkorn so prominent angekündigte New Small Familiy allerdings noch nicht komplett. Was als dritte Spielart ins Haus steht, wollen die Niedersachsen noch nicht verraten. Doch bis zum nächsten Messe-Auswärtsspiel in Los Angeles sind es ja nicht mal mehr vier Wochen.
BMW hat zwar auf dem Weg von Frankfurt nach Tokio noch einen kurzen Zwischenstopp in der Zentrale München eingelegt und dort als kleine Weltpremiere die Limousine des M3 sowie ein mit Rallyestreifen und engeren Sitzen zum Sportler geschminktes 1er-Coupé eingeladen, doch so richtig prickelnd war auch das Programm der Bayern am ersten Pressetag der Messe in Fernost nicht.
Aus europäischer Perspektive glich deshalb der Auftakt in Tokio einer Hausmesse des VW-Konzerns, dessen Führungsriege im großen Tross durch die Hallen schlenderte. Allerdings blieben Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch und seinem Konzernchef Martin Winterkorn nicht so viel Zeit, wie sie vor manch' verrückter japanischer Studie wohl gerne verbracht hätten. Schließlich waren unter Wolfsburger Regie allein vier Pressekonferenzen anberaumt, mit denen die Niedersachsen und ihre Töchter zumindest einen kleinen Auswärtssieg erringen konnten.
Die Wolfsburger protzten erst einmal mit Zahlen
Zugleich präsentierte die Wolfsburger Führungsspitze imposante Zahlen. Noch vor den ersten Autos enthüllte VW-Chef Winterkorn die aktuelle Bilanz und stellte ein neues Rekordjahr in Aussicht: Insgesamt werde der Konzern weltweit rund 7,6 Millionen Autos verkaufen und um acht Prozent wachsen, und die Marke Volkswagen selbst komme bis Ende Dezember auf voraussichtlich bislang unerreichte 3,5 Millionen Zulassungen. Für weiteres Wachstum fahren die Niedersachsen einen verschärften Schrumpfkurs - zumindest bei den Modellen. Denn große Hoffnungen ruhen sowohl bei Audi als auch bei VW auf zwei kleinen Autos, die in Tokio einen weiteren Schritt vom Wunsch zur Wirklichkeit geschafft haben.
Dass bei Audi alles Augenmerk dem Vorboten für einen künftigen A1 namens Metroproject Quattro gelten würde, war nach den vorzeitig durchgesickerten Fotos der Kleinwagenstudie kein Wunder mehr. Doch dass der sportliche Zweitürer, der es binnen zwei Jahren mit dem Mini von BMW aufnehmen soll, auch in natura so gut und wohlproportioniert aussieht wie auf den Fotos, war nicht unbedingt zu erwarten. Das Auto wirkt nahezu serienreif - einmal abgesehen vom Elektromotor unter einem blau ausgeleuchteten Glasboden im Kofferraum, der irgendwann später einmal die Hinterräder antreiben soll.
Die neue VW-Kleinwagenfamilie wächst
Nicht ganz so nah im Hier und Heute - und trotzdem schon ziemlich konkret - ist die Studie auf dem VW-Stand. Dort haben Martin Winterkorn und sein Chefdesigner Walter de Silva das Tuch von einer zweiten Spielart des Minimobils Up! gezogen und dem Frankfurter Showstar einen großen Bruder zur Seit gestellt: Während das erste Modell im Geist des VW Käfers geformt wurde, stand beim neuen Kleinwagen eher der VW Bus Pate. Denn um gut 20 Zentimeter auf 3,68 Meter gestreckt ist aus dem knuffigen Zweitürer ein kantiger Micro-Van geworden, der den viel versprechenden Namen Space Up! trägt.
Eingelöst wird das Raumversprechen mit einem ebenfalls gestreckten Radstand von nun 2,56 Metern, fünf Zentimetern mehr Dachhöhe, dem variablen Innenleben und einer neuen Zugangsordnung. Für die Passagiere gibt es zwei gegenläufig angeschlagene Türen, bei denen keine B-Säule den Weg nach innen behindert. Und die Koffer lädt man, wie bei einem Lieferwagen, durch zwei kleine Glasflügeltüren am Heck, die aufschwingen wie Fensterläden und in engen Parklücken wenig Platz brauchen. Dabei fasst das Gepäckabteil je nach Bestuhlung zwischen 220 und 1005 Liter. Und weil der Motor im Heck sitzt, kann man ein, zwei Reisetaschen auch unter der vorderen Klappe verstauen. Mit Up! und Space Up! ist die von Winterkorn so prominent angekündigte New Small Familiy allerdings noch nicht komplett. Was als dritte Spielart ins Haus steht, wollen die Niedersachsen noch nicht verraten. Doch bis zum nächsten Messe-Auswärtsspiel in Los Angeles sind es ja nicht mal mehr vier Wochen.
No comments:
Post a Comment